Wald aus dem Reagenzglas: Zukunft der Aufforstung beginnt in Oberdorla
In der Region Vogtei entstehen neue Wälder – nicht auf natürliche Weise, sondern mithilfe modernster Labortechnologie. In einem zukunftsweisenden Projekt erforscht die Baumschule Oberdorla, welche Rolle Lärchen und Vogelkirschen bei der Wiederaufforstung geschädigter Wälder spielen können. Ziel ist es, resistente, gesunde Jungpflanzen zu entwickeln, die besser mit den veränderten Umweltbedingungen zurechtkommen.
In-vitro-Vermehrung: Neue Wege in der Forstwirtschaft
Die Baumschule Oberdorla setzt bei der Vermehrung von Forstpflanzen auf die sogenannte In-vitro-Kultur. Dabei werden Pflanzen unter sterilen Bedingungen im Labor gezüchtet – ein Verfahren, das sich besonders für seltene oder empfindliche Arten eignet.
Hardy Dembny, Leiter der Baumschule, präsentierte das Projekt kürzlich der EU-Abgeordneten Marion Walsmann (CDU), die sich vor Ort über die Fortschritte informierte. Unterstützt wird das Vorhaben durch wissenschaftliche Partner aus Thüringen und Sachsen sowie durch Fördermittel des Bundes und der Europäischen Union (ELER).
Ziel: 10.000 neue Bäume bis 2024
Im Rahmen des Projekts sollen bis zu 10.000 Lärchen und Vogelkirschen herangezogen und auf einer Fläche von rund sieben Hektar ausgepflanzt werden. Die jungen Bäume erreichen eine Höhe von etwa 80 cm und sollen im kommenden Jahr 2024 als neuer klimastabiler Mischwald gepflanzt werden.
Marion Walsmann betonte: „Den Waldmix tut gut, wenn es sich dadurch stabiler verhält.“
Tupag Agrar investiert in nachhaltige Landwirtschaft
Auch die Tupag Agrar GmbH in Niederdorla profitiert von Fördermitteln: Mit rund 4 Millionen Euro wurde eine moderne Getreidelager- und Aufbereitungsanlage errichtet. Hier wird nicht nur gelagert, sondern auch eine vollständige Analyse der Getreidequalität durchgeführt – ein wichtiger Schritt in Richtung effizienter, nachhaltiger Landwirtschaft.
Forschung und Innovation für einen stabileren Wald der Zukunft
Was in den Laboren der Baumschule Oberdorla beginnt, könnte die Grundlage für die Zukunft unserer Wälder sein. Die Kombination aus traditionellen Baumarten und neu gezüchteten, robusten Sorten verspricht nachhaltige Aufforstung – angepasst an den Klimawandel und die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.